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Mittwoch, 22. Dezember 2010

Der lockere Schwung: Gibt es den?

Das schönste Golf ist der lockere Schwung. Mit wenig Anstrengung gute Weiten, mit langsamen Bewegungen wird der Ball wie von Geisterhand durch die Luft getragen, der Neid der Mitspieler ist an der wechselnden Gesichtsfarbe zu erkennen.

Mein Schwung muss aber unter extremen Bedingungen - störende Flightpartner bei Turnieren [ich bin sehr anfällig bei Energieabsaugern], besondere Turniere wie Clubmeisterschaften, Mid Am Meisterschaften und Lochwettspiel, Matchplay-Meisterschaften etc. - funktionieren.

Alle Versuche, "locker" zu schwingen, halten bei besonderen Turnieren nicht stand.
Alle Versuche "sich locker einzuspielen" und dann am Abschlag 1 zu stehen, und voll drauf zu dreschen gingen schief. Den locker geht nicht. Und muss auch nicht, weil bei der geringsten Störungen, ist ein bisserl "nicht locker" bereits mit schlechten Treffern gleichzusetzen.

Ich habe in meiner Zeit als Golfer (seit 11/2003) nun 240 Turniere gespielt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen.

    Der Unterschied zwischen locker spielen und nicht ganz so locker spielen ist fatal. Der Unterscheid zwischen fest spielen und nicht ganz so fest spielen ist gering und der score leidet nicht, wenn man gewohnt ist, mit großer Körperspannung zu spielen und sich keine "Lockerheiten" zu erlauben.


Meine Basics:
    > Links schwacher Griff, allerdings darf linker Daumen weiter rechts liegen > Linkes Knie darf von erster Bewegung an mit wandern. (Hüfte geht die ersten 45° mit Schultern mit.) > Rechtes Bein wird im Aufschwung stärker belastet als linkes. > Im OT kurzes "innehalten", um Körper Zeit zu geben, mit dem Abschwung zu beginnen und ein klein wenig nach vor zu wandern. > Starkes hochziehen der linken Hüfte im Durchschwung, um Körper stärker biegen zu können. > rechten Fuß absichtlich früh vom Boden lösen und Fuß auf der Spitze nachschleifen, damit ich sicher bin das richtige Timing angewendet zu haben, weil: > Gedanke, während des gesamten Abschwungs FLEX des Schaftes zu spüren. > Andrücken am Griff, weil Schläger zurückbleiben will. > Die Geschwindigkeit der Arme ist schneller als die HG stark!!! > Kein zu frühes entwinkeln durch schnelle Arme! > Die Longhitter brechen den Schaft kurz nach dem OT, unterm Griff ... Dieser Gedanke ist mein PowerDrive! > Griff darf sich in der Hand keinen mm bewegen. Sehr fest halten!


Der Golfschwung ist so konstruiert, dass der Schläger von alleine durchgeht. (kommt... ) Kein Gedanke an weiche, lockere oder sonst wie gelagerte Handgelenke. Manchmal denke ich, wenn ich die HG locker lassen würde, würden sie mir auseinander brechen. Alle Erzählungen von Clubkollegen die ZB beim Ryder Cup zugeschaut haben, waren erstaunt, wie "volle Kanne" die Burschen durchgehen ... etwas, wo wir Amateure dagegen Waisenknaben sein sollen ... Wink Von Locker kann man dort nichts erkennen, so hauen die Burschen drauf ...

Ich denke wir sind alle von den Zeitlupenaufnahmen verwöhnt, dass wir nicht erkennen, welch Power und wie stark die HG trainiert sind, diese Energie zu übertragen. Beim normalen Tempo kann man das nicht erkennen.

Meine Trainingseinheiten im Winter sind immer die HG und Unterarme, neben den Dehnübungen für die Oberschenkel und Hüfte. Das "S" eignet sich wunderbar, mit einer Hand, zieht es doch ganz ordentlich an den Unterarmen.

Golfschlag erlernen vergleiche ich gerne mit dem Erlernen eines Musikinstruments.
Ohne gezieltes Krafttraining keine Power.
Ohne motorische Übungen keine Konstanz. Swing 100.000!
Ohne Platzerfahrung, Coursmanagement und Routine (Bühnenerfahrung) keine guten Ergebnisse.

Viel Freude beim Spiel!