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Montag, 12. Januar 2015

Der geführte Schlägerkopf!


Prof. Groovers Golf-Manifest.


Eine neue Erkenntnis im Golfschwung setzt sich durch. 
Die Revolution zur Vereinfachung des Spiels nach neuesten, biomechanisch Gesichtspunkten.
(Nach: „Golf - (k)ein Sport wie jeder andere“ ©Christian Neumaier, mein langjähriger Freund.

Dieser nachfolgende Text stammt ausschließlich aus meiner Feder entspricht der Erkenntnis einer langjährigen Odyssee und wird begleitet von einem wunderbaren Gefühl, angekommen zu sein.

In unserer Gegenüberstellung unterscheiden wir zwei Arten, den Schläger zu bewegen.

1.) Schleuderschwung, vers. 2.) Geführter Schlägerkopf

1.) Der Schwung der sog. Standard-Lehre, der als Kind oder Jugendlicher erlernt werden soll, nenne ich einen Schleuderschwung, der mit einer sehr aufwendigen Körperarbeit erlernt werden soll, ist sehr timing-abhängig und verursacht bei unzureichendem Training meist eine große Streuung. (... ja das stimmt, werden sicher viele Leser jetzt denken.) Beim diesem Schleuderschwung wird mit einer Unterarm-Rotation der Schlägerkopf geöffnet und muss im Abschwung wieder geschlossen werden. Der Schläger wird so zu sagen fälschlicherweise in den Ball hineingedreht. Ist beim herkömmlichen Griff auch nicht anders möglich.

2.) Der Schwung, der die Erkenntnis ‚geführter Schlägerkopf’ berücksichtig, wird von der optimalen Funktion der Hände erlernt und ausgeführt.  Beim geführten Schlägerkopf findet so gut wie keine Unterarm-Rotation statt. Der Schlägerkopf wird durch eine leichte Adaptierung des Griffs und nur durch Klappen der Hände nicht geöffnet und muss somit nicht wieder geschlossen werden. Sehr ähnlich der Bewegung anderer Schlag- oder Schlägersportarten. Sie lernen als erstes, mit halb so viel Bewegung genauso weit zu schlagen wie bisher. 
Ideal für Menschen, die nicht so viel Zeit auf der Range verbringen können (oder wollen). 

Die Kopplung, also die Übertragung der vorhandenen Kraft aus den Beinen in den Schlägerkopf, wird nicht wie in der herkömmlichen Lehre vom Unterkörper aus gelernt, sondern von der Geschwindigkeit der Arme „gesteuert“. Keine Timing-Abhängigkeit, weil es mit jeder Armgeschwindigkeit funktioniert. Der Unterkörper unterstützt die Arme genau so viel, wie es für eine optimale Kopplung notwendig ist. Interessanterweise liegen die Unterschiede der beiden Schwünge nicht weit auseinander.
Die wesentlichen Funktionen des „geführten Schlägers“ sind:

1.) Keine Unterarm-Rotation - weniger Streuung! Leichte Adaptierung des Griffs. Geführter Schlägerkopf. 
2.) Weniger Schulterdrehung, um den Oberkörper nicht so stark gegen den Unterkörper zu verwinden.  (Körperschonend)
3.) Schultern 30° Bewegungsfreiheit aus dem Schultergürtel (ohne Drehung). Diese Bewegung genügt bereits für Runden um 90. (Halbschwung.)
4.) Wenn sich nun Hüfte und Schultern kompakt weiterdrehen - keine Verwindung. Körperschonender Schwung. 30+45 ist 75 Grad. Single Hcp ist möglich.
5.) Schlägerkopf-Geschwindigkeit kommt nicht (nur) aus der Drehung, sondern (mehr) aus der Streckung des Körpers.
6.) Schlägerführung aus der exakten Handbeuge rechts durch den gesamten Schwung hindurch.
7.) Impuls aus der Hüfte, sehr kurz, feuert die Arme an.

Perfekte Kopplung: Die Arme holen sich so viel Kraft aus der Hüfte, wie sie es brauchen.  Für jedes Tempo die optimale Beschleunigung. Hüfte würde nie übertreiben, wenn die Arme angeben wie schnell sie werden wollen. In den meisten Fällen wird dem Unterkörper zu viel Bedeutung beigemessen, der zwar ein wichtiger Faktor für eine optimale Kraftübertragung ist, der aber auch die optimale Kopplung stark behindern kann. Wird ZUVIEL auf den kräftigeren Unterkörper geachtet, kann der Oberkörper mit Schultern und Armen kaum diese Kraft im richtigen Zeitablauf umsetzten, was zu Störungen und zu schlechten Treffern führt.

Die rechte Hand wird im Übergang in einer Stellung belastet, die es den Armen ermöglicht schneller zu werden. (Mehr dazu im nächsten Blog, Fakten und Zahlen.)

Bei den meisten Amateuren kann man beobachten, wie sie an ihrem Unterkörper arbeiten und diese gedachte Bewegung nicht in den Ball bekommen. Die Pros machen es ja so schön vor. Kaum ein Senior bei dem der Aufwand der Körperbewegung mit der Ballweite übereinstimmt. Und wenn, wird eine große Streuung „akzeptiert“ in der Hoffnung, den geschleuderten Schwung irgendwann optimieren zu können.

Es wird gesagt, es soll sich um eine der schwierigsten Bewegungen im Sport handeln. Die Tatsache, dass es bei diesem faszinierenden Spiel kein „perfekt“ gibt, dass es um Vermeidung von Fehlern geht und dass auf der Tour jede Woche ein anderer gewinnt macht es möglich, dass wir vor der Kompliziertheit der Golfbewegung zu viel Respekt haben. Wir denken bereits, Golf ist dermaßen kompliziert, weil es so schwierig ist, weniger Fehler zu machen. Wir sollen lernen, damit zu leben, dass sich jederzeit ein Fehler einschleichen kann, den wir entweder wegen unseren nicht kontrollierten Emotionen hervorrufen oder weil wir schlicht weg zu wenig trainieren.

Das gehört der Vergangenheit an. Ich bin vollkommen überzeugt, dass Golf weniger schwierig ist. 

Vor vielen Jahren sagte ein Golflehrer zu mir, „… das was da unten passiert braucht dich nicht zu interessieren, es ist viel zu schnell und kann nicht beeinflusst werden …“ 

Das war eine Kriegserklärung für mich. Und ich habe gewonnen!

Freu mich über interessanten Austausch, euer Prof. Groover

(Senioren-Golf-Coach)



Range: GC am Attersee, 2011