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Freitag, 27. März 2015

Der geführte Schlägerkopf: Zahlen, Fakten.

„Der geführte Schlägerkopf“ ist eine Schwungidee, bei der beschrieben wird, nahezu keine Unterarmrotation zu verwenden. Durch eine leichte Adaptierung des Griffs und geeigneter Führung des Schlägers, muss der Schlägerkopf im Aufschwung nicht geöffnet und somit im Abschwung auch nicht wieder geschlossen werden. Die Streuung wird minimiert, der Schwung ist weniger timing-abhängig.

Der geführte Schlägerkopf zeichnet sich durch die Bewegung der Hände von links nach rechts, bzw. von rechts nach links aus. Durch den weitgehenden Verzicht auf raial/ulnare Bewegung der re. Hand (zum Daumen u. Kleinfinger hin oder 'rauf und runter'), spürt man im Übergang und Abschwung, besser die Flexion des Schaftes und das Wichtigste: die Handgelenke halten in dieser Stellung mehr Druck aus.

Nun, wie kann man die Arme 'rauf und runter' bringen, wenn sich die Hände nur rechts/links bewegen sollen?
Berechtigte Frage :)

Zuerst ein paar Zahlen: Die radial/ulnare Bewegung der Hände kann nur 20Nm Drehmoment aufbringen. Palmar/dorsal-flexion (Abschwung), linke Hand (nach außen), von palmar nach dorsal, vom Körper weg, 40Nm; rechte Hand (nach innen), von dorsal nach palmar, zum Körper hin, fantastische 130Nm (!). In der herkömmliche Lehre, durch verwenden der sog. Unterarm-Rotation und des Griffs, bei dem die rechte Beuge der Handfläche auf dem linken Daumen sitzt, werden die Hände vor und nach Beginn des Abschwungs ulnar und radial bewegt. Wie wir soeben gesehen haben, haben die Handgelenke in dieser Stellung wenig Kraft zur Verfügung, dem Druck, den der zurückbleibende Schläger erzeugt, entgegen zu wirken. Das Ergebnis: Wir werden mit den Armen nur so schnell werden, wie es die Handgelenke zulassen. Meist bekommt der Körper dadurch im Abschwung eine Rolle zugeteilt, die ihm gar nicht zusteht (Kompensation der eher kraftlosen Stellung der Handgelenke). Er soll eine Position für die Arme schaffen, damit diese schneller werden können, was sie gar nicht wollen!!!! (um die HG zu schonen. 20Nm) Wir wissen, was sich der Körper alles einfallen läßt, um möglichst bald in die genussreiche Position der Hände, in die kraftvolle Bewegung von rechts nach links zu kommen (130Nm). Doch es ist zu spät. Wir können keinen Einfluss mehr nehmen.

Den Schläger bereits vor und nach Beginn des Abschwungs rechts dorsal zu spüren, wie die Lehre des „Geführten Schlägerkopfs“ verspricht, verleiht eine gelassenere Einleitung des Schwungs; Man kommt sofort in den Genuss den Flex des Schaftes - die Peitsche des Schlägers - mit einer Position der Handgelenke zu spüren, die in seiner Beuge ein besseres „Schneller Werden“ der Arme zulassen. Der Körper bekommt ebenfalls seine Rolle die ihm zusteht; Die Arme beim 'Schneller-Werden-Wollen' zu unterstützen. Er merkt auch plötzlich, dass genügend Kraft in den Händen zur Verfügung steht und wird dem Wunsch nicht im Weg stehen. Die ideale Kopplung von den Händen aus gelernt.

Dass Suchen und 'Spüren Wollen' des Flexes mit einer kraftlosen Stellung der Handgelenke und dem daraus resultierenden kompensatorischem Verhalten des Körpers gehört der Vergangenheit an. Immer versuchen wir eine Körperbewegung zu finden, welche die Arme schneller macht. Die wollen aber gar nicht schneller werden! Nun kann man sich vielleicht vorstellen, was dabei herauskommt.

Und das Beste daran: Der geführte Schlägerkopf vermittelt gleiche Schlagweiten wie bisher, mit nur halben Bewegungsaufwand. Die mangelnden Bewegungen und Koordination des Körpers, die bisher als Schuldige für unsere Streuung und kurze Weiten herhalten mussten, egal welchen Alters, sind frei gesprochen.


Gewöhnen sie sich bitte nur langsam daran, dass sie mit vollem Schwung Weiten erzielen, von denen sie bisher nur geträumt, oder ihre Flightpartner beneidet haben.